Ein
Mädchen mit langem blondem Haar schlotzt an einem Lolli, ein Mann wässert den
Rasen, zwei Frauen führen den Hund aus, ein Junge spielt Basketball, warmes Sonnenlicht
bricht durch die hohen Bäume. Eine Stimmung von Abschied und Verlust hängt über
den fast schmerzhaft idyllischen Bildern einer amerikanischen Vorstadt, die bald
in schleppend-flauschige Synthieklänge gebettet werden. „Cecilia war die
erste, die ging“, sagt eine Jungenstimme aus dem Off. Und schon findet der
Suburbia-Impressionismus sein vorläufiges Ende. In einem Badezimmer liegt ein
Mädchen mit leichenblassem Gesicht in der Wanne, auf den Fliesen ein
blutverschmiertes Marienbildchen. So beginnt „The Virgin Suicides“ von Sofia Coppola – und die Filmografie der vielleicht stilbewusstesten Autorin
des US-amerikanischen Kinos.
In
der Bubble der Lisbon-Schwestern
Auch
20 Jahre nach Coppolas Debut wird man immer noch in die schwer greifbare Bubble
der Lisbon-Schwestern hineingezogen. Die in warmen Gelb- und Orangetönen
gehalten Bilder erinnern an vergilbte P