Ein Pole kommt in den letzten Kriegsmonaten mit einem Transport aus
Auschwitz ins KZ Buchenwald, in seinem Koffer einen kleinen Jungen, ein
Judenkind, dessen Eltern in Auschwitz umgebracht wurden. Der Versuch der
Häftlinge, es zu verbergen, stürzt die Häftlingsverwaltung wie auch die
kommunistische Widerstandsgruppe in schweren Zwiespalt. Trotzdem
entscheidet sich keiner gegen das Kind. Frank Beyers Verfilmung des Romans von
Bruno Apitz (1958) um einen Konflikt, der die perfide Unmenschlichkeit
des nationalsozialistischen Regimes mehr entlarvt als lautstarke
Anklagen, war der erste deutsche Film, der den Alltag in einem
Konzentrationslager skizzierte. Trotz leichter ideologischer
Verzeichnungen ist er stets um Authentizität bemüht und verdichtet die
Geschehnisse zu einem vorzüglich inszenierten und gespielten Drama von
außerordentlicher humaner Qualität. - Sehenswert ab 14.