Im Sommer 1963 schickt die DEFA ihren Kriminalfilm „Nebel“ zu den Internationalen Moskauer Filmfestspielen. Als die Babelsberger Delegation das Kino betritt, ist die Überraschung groß: Alle Plätze sind belegt, sogar auf den Treppen drängen sich die Zuschauer. Sollten wir hier inzwischen einen so guten Ruf haben, fragt sich der DEFA-Direktor und ist zufrieden. Wenig später offenbart sich das Geheimnis: Die Moskauer Organisatoren zeigen die eingeladenen Filme nie in Einzelvorstelllungen, sondern stets im Doppelpack. Und „Nebel“ ist ausgerechnet mit Billy Wilders „
Manche mögen’s heiß“ gekoppelt. Deswegen also standen die Moskauer Schlange!
Aber auch der DEFA-Beitrag kommt bei den Festivalgästen gut an. Ein Politthriller und Gerichtsfilm, und doch kein Krimi von der ideologischen Stange. Stattdessen eine atmosphärische Studie mit allen Ingredienzien,