Ein emigrierter Deutscher (Jaecki
Schwarz) kehrt 1945 als Leutnant der Sowjetarmee
in seine Heimat zurück und versucht, Antworten auf Fragen nach Vergangenheit
und Gegenwart zu finden. Von einem klapprigen Lautsprecherwagen aus, seit
Monaten sein Zuhause, spricht er zu deutschen Soldaten, fordert sie zum
Niederlegen der Waffen auf. Anfangs ist sein Blick auf „die“ Deutschen in
vielem undifferenziert. Doch nach und nach spürt er, wie er plötzlich mit den
Deutschen zu fühlen beginnt, wie er sich für sie schämt, aber auch mit ihnen
freut.
Der nach seinen eigenen Erinnerungen und
Kriegserfahrungen von Konrad
Wolf facettenreich in Episoden gestaltete Antikriegsfilm
beschreibt ohne Pathos und Larmoyanz die Schrecken des Krieges und macht die
Schuld der Deutschen deutlich. Dabei bemüht sich die Inszenierung um ein
Höchstmaß an Authentizität, verzichtet auf Idealisierungen und stellt Menschen
mit ihren Eigenheiten und Schwächen dar. Trotz der parteilichen Emotionalität
bleibt genügend Raum für eigene Assoziationen.
Der Schriftsteller Stephan Hermlin notierte 1983,
unmittelbar nach Wolfs Tod: „Ich war neunzehn“ sei „unter allen Kriegsfilmen
der am meisten beredte und der verschwiegenste“. - Sehenswert ab 14.