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Gosford Park

Donnerstag, 21.09.2023 12:19

Satirische Krimi- und Gesellschaftskomödie von Robert Altman - bis 26.9. in der ARD-Mediathek

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Zarte Klaviermusik klingt aus dem Off, Regen, zwei Rolls Royce fahren auf engen Landstraßen durch Matsch. Dann öffnet sich das Bild, das die Sicht auf ein prächtiges Schloss freigibt - auf Gosford Park. Hier trifft sich eine Jagdgesellschaft. Alter Adel, zum Teil mit frischem, nicht ganz so vornehmem Blut angereichert. Ein Gast wird misstrauisch beäugt, ein jüdisch-homosexueller US-Filmproduzent, sozusagen der heimliche Hofnarr. Sie alle bringen ihre Dienstboten mit, die von Butlern kommandiert werden, welche kaum weniger Standesdünkel haben als die Herrschaften.

Feine Unterschiede, etwa wie am Morgen der Tee und zur Nacht die heiße Milch zubereitet werden, spiegeln am unteren Ende der Gesellschaft getreu die interne Hierarchie wider. Als dann ein Mord geschieht, lässt sich allerdings die Biestigkeit hinter der illustren Fassade nicht mehr verbergen.

Regisseur Robert Altman schuf mit „Gosford Park“ 2001 eine wunderbare schwarze Komödie, nicht zuletzt getragen durch scharfzügige Dialoge und ein glänzendes Schauspieler-Ensemble, das intellektuelle Action vom Feinsten reicht. - Sehenswert ab 14.

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