Bilder weißer
Polizeigewalt, in den Nachrichten und im „New Hollywood“. In seinem Affekt-Blog
geht Till Kadritzke in dieser Woche von den Verbindungen aus, die sich zwischen
einem persönlich gefärbten Buch, dem neuen Realismus des „New Hollywood“-Kinos
und den Nachrichten auftun.
Verbindungen tauchen unerwartet auf, weil wir immer mit
allem gleichzeitig beschäftigt sind. Ein Buch, das ich gerade lese, Imani
Perrys „Brief an ihre zwei Söhne“, beginnt mit einem Zitat: „Es muss
schrecklich sein, einen schwarzen Jungen in Amerika großzuziehen.“ Das Zitat
ist keiner bestimmten Person zugeordnet, denn Imani Perry bekommt es andauernd
zu hören. „Selten sage ich auch nur ein Wort dazu,“ erzählt sie. „Ich bin
wütend über ihren bemitleidenden Blick. Ich will nicht ihre emotionale Show
sein. Ich will, dass sie zugeben, dass ihr Menschen seid. Schwarze Jungs.
Menschen. Diese Tatsache, so einfach sie ist, sollte nicht an der Oberfläche
bleiben. Sie sollte durchdringen. Das tut sie häufig nicht. Zumindest nicht in diesem
Land.“