Menschen
mieten – klar, dafür ist, wenn es ums Berufsleben geht, der Arbeitsmarkt da;
und für die privateren Bedürfnisse gibt es die Prostitution. Aber was, wenn man
jemanden braucht für etwas, was von keinem der beiden Märkte abgedeckt wird? Zum
Beispiel jemanden, der kurzfristig den Ersatzvater spielt, oder jemanden, der
die Schuld für etwas auf sich nimmt, was man selbst verbockt hat? Um solch
einen unkonventionellen Personaldienstleister kreist einer neuer Film von
Altmeister Werner Herzog, der am 4. Juli beim
Arthouse-Streamingdienst MUBI Premiere feiert: Im Zentrum von „Family Romance, LLC“ steht ein Japaner, der sich für alle möglichen ungewöhnlichen
Aufgaben verdingt; ein Auftrag, bei dem er für ein Mädchen den Vater spielen
soll, weckt in ihm allerdings echte Gefühle und stürzt ihn in einen inneren Konflikt
– ein unterhaltsam-kluges Drama über die Ethik der Illusionskünste – auch des
Kinos – und die Authentizität von Gefühlen.
Zu den
Juli-Neustarts bei MUBI gehört außerdem wieder junges Kino aus Lateinamerika,
wie „