„Hic sunt
dracones“, hieß es früher auf Seekarten, um unerforschte und gefährliche
Regionen zu markieren. Dort, wo die Ränder des menschlichen Erfahrungskreises liegen
und Fantasie und Mythen an die Stelle gesicherter Kenntnisse treten, wo die „comfort
zone“ der vermessenen Welt aufhört und das Unerhörte, Ungesehene und Wunderbare
beginnt – da sind die Drachen! Das Kino strebt seit jeher danach, ein solcher
„Hic sunt dracones“-Ort zu sein – im übertragenen, aber auch im ganz wörtlichen
Sinn. Drachen gehören deshalb zu den Monstern, von denen das Medium Film nie
genug bekommt.
Seitdem Karl
Vollbrecht, einer der Production Designer von Fritz Langs „Die Nibelungen“,
einen 20 Meter langen Modell-Drachen baute und von 17 Männern von innen heraus bewegen
ließ, um Siegfried einen würdigen Gegner zu verschaffen, haben die
majestätischen Echsen die Filmemacher immer wieder herausgefordert, technisch
über sich hinauszuwachsen. Von Ray Harryhausens mittels Stop-Motion animierter
Bestie Taro aus „