Das Werk von Hartmut Bitomsky umfasst mehr als 40 Filme, die seit den 1970er-Jahren entstanden sind. Das Label „dokumenatrisch“ greift bei ihnen zu kurz, weil der Autor selbst als Figur eine wichtige Rolle spielt. Das Zeughauskino in Berlin versammelt bis Mitte September wichtige Film von Bitomsky, die dazu einladen, genauer hinzuschauen.
Hartmut Bitomsky kommt aus einer Zeit, in der man noch wirklich über das Kino schreiben wollte. Seine Sprache folgt einer eigenen Rhythmik, in der das Denken zwischen den Augen und den Bildern greifbar wird. Er beschreibt statt zu interpretieren. Er verdeutlicht statt zu urteilen. Das gilt sowohl für sein Schreiben als auch für seine Film- und Fernseharbeiten. Bitomsky gehört zu einer Reihe deutscher Filmdenker, die in ihrem Schaffen das kritische und politische Denken mit dem von der Nouvelle Vague herübergeschwappten Rest-Enthusiasmus fürs Kino verbinden. Das Kino aber war für ihn, der 1968 zusammen mit 18 weiteren Kollegen aufgrund seiner „radikalen“ Haltung von der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin entlassen wurde, schon oft im Sterben begriffen. Was ihm geblieben ist, sind Filme und ihre Bilder.