Gleich zwei Kinofilme starteten in den vergangenen Jahren über das
Leben von Ruth Bader Ginsburg, die am Freitag, den 18. September 2020,
gestorben ist. Das Double Feature war Teil eines beispiellosen Personenkults um
die Supreme-Court-Richterin, der vor allem nach der Trump-Wahl an Fahrt
aufnahm, weil er die Polarisierung der Gesellschaft in ein Superhelden-Movie
verwandelte. Till Kadritzke blickt in seinem „Affekt“-Blog auf Person,
Kult, Filme und Politik zurück.
In „Die Berufung“, dem Spielfilm über das
Leben von Ruth Bader Ginsburg, der 2019 in den deutschen Kinos
lief, fällt ein Satz, der die Juristin und spätere Richterin am
US-Supreme-Court laut Film sehr geprägt hat: „Das Recht darf sich nicht vom
Wetter des Tages beeinflussen lassen, wohl aber vom Klima der Ära.“ Irgendwie
irre, dass ausgerechnet ihr Tod, weit mehr Wetter des Tages als Klima der Ära,
jetzt voraussichtlich das Recht umkrempeln wird.
In der Filmszene, die diesen Satz wohl illustrieren soll,
erkennt die von