38 Jahre nach dem Tod von Rainer Werner Fassbinder
errichtet Oskar Roehler dem „einzigen Rockstar
im deutschen Kino“
mit „Enfant Terrible“ ein Denkmal, das jedoch eher einer Installation als einem Film gleicht.
In einer Art abstraktem Palimpsest werden Fakten & Fiktionen zu einer
eigenwilligen Hommage verschmolzen, die Leben und Werk, Selbstermächtigung und Ausbeutung
in ein hochenergetisches Spektakel verwandeln.
Am
31. Mai 2020 hätte Rainer Werner Fassbinder seinen 75. Geburtstag
feiern können. Der Termin verstrich, vielleicht auch bedingt durch Covid-19,
ohne größeres öffentliches Aufsehen, sieht man von einer Handvoll Würdigungen
und der Dokumentation „Fassbinder – Lieben ohne zu fordern“ ab. Zugegeben,
die Filme von Rainer Werner Fassbinder sind problemlos auf DVD und BD erhältlich,
aber eine kleine Retrospektive bei den Öffentlich-Rechtlichen wäre eigentlich geboten
und – gerade im Hinblick auf „Enfant Terrible“ von Oskar Roehler –
durchaus sinnvoll gewesen. Andererseits: Es scheint irgendwie auch alles
gesagt. Seriös (durch