Seit den 1990er-Jahren ist
Moritz Bleibtreu ein vielbeschäftigter Schauspieler, mit dem filmischen
Verwirrspiel „Cortex“ gibt er nun sein Regiedebüt – ein labyrinthisches Drama
mit zahllosen Verweisen auf Filmvorbilder und fließenden Grenzen zwischen Wirklichkeit
und Traum. Ein Gespräch über Filme, die sich nicht selbst erklären, konsequentes
Rückwärtsgehen und den Schlaf als das ultimative Kino.
Sie sind einer der
beliebtesten Schauspieler Deutschlands und schon seit über 25 Jahren dabei.
Müssen Sie sich manchmal kneifen, um zu realisieren, wie weit Sie es geschafft
haben und das alles so geklappt hat?
Moritz Bleibtreu: Auf jeden Fall. Früher habe ich oft gesagt: Ich warte
immer noch darauf, dass mir der Himmel auf den Kopf fällt. Ich bin über die
Maßen dankbar für alles, was mir das Leben geschenkt hat. Als ich mit 17 Jahren
nach Paris gegangen bin und mir eine Zukunft als Schauspieler ausgemalt habe,
hätte ich mir nicht träumen lassen, dass mir einmal so ein Leben zugedacht
wird. Es ist vor allem eine große Freude, weil ich weiß, dass ich meine
Karriere meiner Mutter