In
ihrem politischen Drama „Und morgen die ganze Welt“ zeichnet die Regisseurin Julia von Heinz ein
Bild von Deutschland, in das sie eigene Erfahrungen aus ihrer Jugend in linken
Bewegungen einfließen lässt. Eine junge Jura-Studentin schließt sich einer
Antifa-Gruppe an und lässt mischt im Kampf gegen Neo-Nazis mit. Ein
Gespräch über die Rebellion der Jugend, die Frage nach dem Einsatz von Gewalt
und die Bedeutung des persönlichen Zugangs für Filmemacher.
Was
treibt junge Menschen heute zur Antifa?
Julia
von Heinz:
Gerade wächst eine Generation heran, die wieder politischer ist. Linke Bewegungen
haben mehr Zulauf, das sieht man an „Black Lives Matter“ oder den Klima-Demos. Mich
freut das sehr. Die jungen Leute spüren, dass es um ihre Zukunft geht. Aber es
ist loser und offener als in den 1990er-Jahren. Die straffer organisierte
bundesweite „Antifaschistische Aktion“ hat sich 2001 aufgelöst. Heute würde ich
Antifa eher als Haltung bezeichnen.