Das Internationale
Filmfestival Mannheim-Heidelberg (11.-22.11.) hat sich im 69. Jahr seiner
Existenz einer radikalen Verjüngung unterzogen. Unter der neuen Leitung von
Sascha Keilholz präsentiert das IFFMH seinen Schwerpunkt auf jungem,
innovativem Kino auch entsprechend frisch und unkonventionell – und
Corona-bedingt gleich auch online.
In dem Nachtclub „La Main Bleue“ würde man sich
gerne treiben lassen, ganz besonders in den novembergrauen Tagen des Social
Distancing. Das in der Pariser Arbeiter- und Einwanderergemeinde Montreuil
gelegene Lokal gehört zu den belebten Schauplätzen des Films „Schnee“ (1981) von Juliet Berto
und Jean-Henri Roger. Wie auf den schmutzigen Straßen von Montmartre
vermengen sich hier die
verschiedensten Menschen, Identitäten und Körper: Stripperinnen, Crossdresser
und Transfrauen, Junkies und Dealer, Kickboxer, Geschäftemacher und die von
Berto selbst gespielte Barfrau Anita auf ihrer Rache- und
Rettungsmission.
„Schnee“, benannt nach dem weißen
Stoff, der für Suchbewegungen in die verschiedensten Richtungen sorgt, ist
voller Drive, ungestüm und heftig wie die aneinander rumpelnden Autoscooter auf
dem Jahr