Netflix beschert im Dezember großes Hollywood-Kino, "Mank" von David Fincher, „The Midnight Sky“ von und mit George Clooney oder das Musical „The Prom“ mit Meryl Streep und Nicole Kidman. Außerdem im Programm: ein neuer Film von Detlev Buck – und natürlich jede Menge Weihnachtsfilme.
Den Highlights im Dezemberprogramm von Netflix sieht man mit gemischten Gefühlen entgegen: einerseits voller Vorfreude, andererseits auch mit einem leisen Bedauern, weil der Corona-Lockdown verhindert, dass manche Filme zuerst eine Kinoauswertung erhalten. Das gilt vor allem das fürs neue Werk von David Fincher: „Mank“ hätte eigentlich schon im November auf der großen Leinwand laufen sollen, startet nun aber am 4. Dezember exklusiv bei Netflix. Aus Finchers Rückkehr ins Kino, nachdem er in den vergangenen Jahren diverse Serien mitproduziert (und teilweise auch inszeniert) hat („House of Cards", „Mindhunter“, „Love, Death and Robots"), ist es also nichts geworden. „Mank“ dürfte aber auch als Heimkinostart einer der Arthouse-Höhepunkte des Monats werden. Der Film, zu dem Finchers Vater Jack das Drehbuch lieferte, kreist selbstreflexiv um die Filmbranche, um Hollywood in den 1930er-Jahren und einen der legendärsten Filmklassiker aller Zeiten: den Dreh von Orson Welles‘ Meisterwerk „Citizen Kane“, genauer: um die konfliktreiche Zusammenarbeit von Welles und dem Drehbuchautor Herman J. Mankiewicz (1989-1953; gespielt von Gary Oldman).
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Ebenfalls auf einen Kinostart verzichten muss der neue Film von Detlev Buck, mit dem der Regisseur nostalgisch jenen Film herbeizitiert, mit dem ihm in den frühen 1990er-Jahren der Durchbruch gelang: „Wir können nicht anders“ (ab 4.12.) heißt es nun anstelle von „Wir können auch anders“. Einmal mehr geht es um eine Räuberpistole in der deutschen Provinz, denn die entpuppt sich einmal mehr als tragikomischer „Wilder Westen“ (bzw. Wilder Osten).
Auch der Abschlussball in „The Prom“ (ab 11.12.) startet statt im Kino jetzt als Netflix-Premiere. In dem Film nach dem gleichnamigen Broadway-Musical, inszeniert von Ryan Murphy, stecken zwei Stars der New Yorker Bühnenszene (Meryl Streep, James Corden) nach einem gefloppten Stück in der Krise und versuchen zusammen mit zwei anderen Kollegen (Nicole Kidman, Andrew Rannells) ihr angeknackstes Image aufzupolieren, indem sie gemeinnütziges Engagement öffentlichkeitswirksam unter Beweis stellen. Als Vehikel soll ihnen der Fall einer lesbischen Schülerin aus dem konservativen US-Bundesstaat Indiana dienen, die zusammen mit ihrer Freundin den Abschlussball der High School besuchen will – und damit ihr homophobes Umfeld provoziert.
Zu den Highlights gehört auch der Film, der beim
Filmfestival Venedig die Kritikerwoche eröffnete:
„Bombay Rose“ ist das Langfilmdebüt der indischen Filmkünstlerin Gitanjali Rao und als Fleißarbeit in einem Zeitraum von sechs Jahren entstanden.
Die berauschende, farbenprächtige Bildsprache des Films beruht auf per Hand in
liebevoller Detailarbeit gemalten Einzelbildern. Erzählerisch geht es
um drei Liebesgeschichten in einem quirligen Arbeiterviertel von Mumbai, wobei die Handlung zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Realität, indischer Mythologie
und Bollywood-Fantasien changiert. Zusammen mit „Wolfwalkers“,
dem neuen Animationsfilm von Tomm Moore (ab 11.12. bei Apple TV+), und dem „Soul“
(ab 25.12. bei Disney+) dürfen sich Liebhaber des Animationsfilms auf echte Preziosen freuen.
Irische Animationskunst verspricht auch „Angelas Weihnachtswunsch“ (ab 1.12.), eine 47-minütige Fortsetzung des Kurzfilms „Angelas Weihnachten“ nach einer Erzählung von Frank McCourt. Dieser Kinderfilm ist nicht der einzige Neustart, mit dem Netflix sein Portfolio an Weihnachtsfilmen aufstockt. Aus Brasilien kommt die Komödie „Schon wieder Weihnachten“, die das Zeitschleifen-Prinzip von „Und täglich grüßt das Murmeltier“ aufs Christfest überträgt; aus Belgien stammt das Fantasy-Weihnachtsabenteuer „Familie Claus“, und aus Norwegen kommt die zweite Staffel der weihnachtlichen Romantic-Comedy-Serie „Weihnachten zu Hause“.
„Midnight Sky“ - von und mit George Clooney
Zu den Neustarts um die Weihnachtstage herum gehört der neue Film von George Clooney, in dem sich der Schauspieler einmal mehr als Regisseur und Darsteller in Personalunion präsentiert. „The Midnight Sky“ ist eine Verfilmung des Science-Fiction-Roman „Good Morning, Midnight“ von Lily Brooks-Dalton. Ein Astronom geht in der Arktis seinen Forschungen nach und weigert sich, die Station im Eis zu verlassen, als die anderen Wissenschaftler wegen einer nicht näher erläuterten globalen Katastrophe evakuiert werden sollen. Er verharrt isoliert von der übrigen Welt in der Kälte, bis ein mysteriöses Mädchen auftaucht. Parallel dazu entdeckt eine Astronautin, die mit ihrer Crew eine Forschungsreise zum Jupiter absolviert hat, dass jeder Kontakt zum Kontrollzentrum auf der Erde abgebrochen ist. Ihr Schicksal verzahnt sich mit dem des Astronomen.
Zum ersten Weihnachtsfeiertag
kredenzt Netflix eine weitere aufwändige Literaturverfilmung in Serienform: „Bridgerton“
beruht auf einer Reihe historischer Liebesromane der Autorin Julia Quinn, die
im London der Regency-Ära Anfang des 19. Jahrhunderts spielen und um
(Liebes-)Irrungen und Wirrungen einer fiktiven Familie kreisen. In der Serie wird
die älteste Tochter der Familie als Debütantin ins gesellschaftliche Leben der
britischen Metropole eingeführt, inklusive dem Heiratsmarkt. Das führt bald zu
allerlei Turbulenzen, woran auch ein gutaussehender Duke schuld ist.
Neue Filme und Serien auf Netflix im Dezember 2020
Weihnachtsfilme – Das waren unsere Festtage (Serie)
Ab 3. Dezember 2020
Ab 4. Dezember 2020
Ab 5. Dezember 2020
Detention (Serie)
Ab 7. Dezember 2020
Ab 9. Dezember 2020
Die unglaubliche Geschichte der Roseninsel
Ab 10. Dezember 2020
Alice in Borderland (Serie)
Ab 11. Dezember 2020
Deine letzte Stunde (Serie)
Ab 14. Dezember 2020
Ab 15. Dezember 2020
Three Billboards Outside Ebbing, Missouri
Ab 18. Dezember 2020
Weihnachten zu Hause – Staffel 2
Ab 23. Dezember 2020
Ab 25. Dezember 2020
Bridgerton (Serie)
Ab 30. Dezember 2020
Equinox (Serie)
Ab 31. Dezember 2020
Chilling Adventures of Sabrina – Teil 4