Ein
Mehrteiler nach Charles Dickens „A Christmas Carol“, eine Serie über den
Choreografen und Regisseur Bob Fosse („Fosse/Verdon“), dänische Mystery in
„Equinox“, Hexenzauber in „Chilling Adventures of Sabrina“ und dokumentarische
Einblicke in die BILD-Redaktion in „BILD.Macht.Deutschland“: Neue Serien im
Dezember quer durch alle Streamingdienste.
425 Titel
verzeichnet die International Movie Database, wenn man nach Verfilmungen der
Werke von Charles Dickens sucht. Der britische Autor dürfte einer
der meistverfilmten Schriftsteller aller Zeiten sein – mit der Weihnachtsgeschichte
um den Geizkragen und Menschenfeind Ebenezer Scrooge an der Spitze. Dessen
schön-schaurige Begegnung mit den drei Geistern der vergangenen, gegenwärtigen
und zukünftigen Weihnacht wurde 2019 als Mehrteiler neu verfilmt und ziert ab 9.12. das Dezember-Programm von Sky. Mit insgesamt
173 Minuten ist die Laufzeit für die überschaubare Erzählung recht
üppig; man darf also gespannt sein, was der versierte Drehbuchautor Steven Knight aus
der bekannten Geschichte herausholt bzw. an neuen Aspekten hinein spielen lässt. Die Bilder deuten auf eine düstere
Herangehensweise hin, visuell umgesetzt vom Art Director Nick Dent, der schon den
Look von Disneys „Der Nussknacker und die vier Reiche“ gestaltet
hat, sowie der Production Designerin Sonja Klaus, die mit Steven Knight bei der
Serie „Taboo“ zusammengearbeitet hat. In die Hauptrolle des
Ebenezer Scrooge schlüpft Guy Pearce, der schon öfters ein
beeindruckendes Charisma in der Verkörperung von Finsterlingen an den Tag
gelegt hat.
Neben diesem weihnachtlichen Neustart bietet Sky für Serienfreunde im Dezember die zweite
Staffel der Fantasy-Serie „His Dark Materials“ nach den Romanen
von Philip Pullman. Die erste Staffel hatte eindrucksvoll demonstriert, um viel
mehr das Serienformat diesem Stoff gerecht werden kann: Während die Filmversion „Der goldene Kompass“
sich als hektische, ohne Kenntnis der Romane ziemlich verwirrende
Achterbahnfahrt ausnahm, vermag sich die von Jack Thorne
adaptierte Serie angemessen auf Pullmans ebenso komplexes wie faszinierendes
„World Building“ einzulassen und die Abenteuer der jungen Lyra, die einen
Freund retten will und dabei Kenntnisse erlangt, die ihr im wahrsten Wortsinn
die Tür zu neuen Welten aufstoßen, ebenso bildgewaltig wie vielschichtig
umzusetzen.
Spannend zu
werden verspricht bei Sky auch die Skater-Serie „Betty“. Sie stammt
von der Filmemacherin Crystal Moselle, die 2015 mit ihrem Debüt „The Wolfpack“ auf sich aufmerksam machte; mit „Betty“ greift sie ihren
vielgelobten Kurzfilm „Skate Kitchen“ auf, der 2018 beim Sundance Festival
auffiel und ihr die Möglichkeit eröffnete, für HBO gründlicher in
das Sujet einzusteigen. „Betty“ kreist um eine Gruppe weiblicher Skater in New
York, die gemeinsam im Skatepark ihres Viertels trainieren und sich mit den
Jungs anlegen, die das Terrain für sich beanspruchen. Der Titel „Betty“ bezieht
sich auf den (abwertenden) Skater-Slangausdruck für Mädchen, die im Umfeld der
Skater abhängen.
Musical-Fans
werden im Dezember nicht nur bei „The Prom“ (auf Netflix) fündig,
sondern dürften auch an dem Serienstart von „Fosse/Verdon“ beim
Streaminganbieter Joyn (ab 24.12.) Freude haben. Die biografische Miniserie widmet
sich der Zusammenarbeit des legendären Choreografen und Regisseurs Bob Fosse (1927-1987) mit der Schauspielerin Gwen Verdon (1925-2000). Die
Hauptfiguren werden von Sam Rockwell und Michelle Williams
verkörpert.
Bei
MagentaTV kommen ab 3. Dezember die Liebhaber von Spionage-Stoffen auf ihre
Kosten. Die Stadt Berlin im Jahr 1961, also mitten im Kalten Krieg, ist der
Schauplatz von „Spy City“, einer deutsch-britisch-tschechischen Co-Produktion
nach einem Drehbuch von William Boyd. In der von den vier Besatzungsmächten
regierten Metropole soll ein britischer Agent (Dominic Cooper)
einen ostdeutschen Wissenschaftler in den Westen schmuggeln, was grandios
schief geht – wohl wegen eines Maulwurfs, den es nun zu finden gilt. Und das in
einer hochexplosiven politischen Situation, in der der Kalte Krieg jederzeit in einen
heißen umschlagen kann. Zu der Besetzung gehören auch deutsche Schauspielerinnen
wie Leonie Benesch oder Johanna Wokalek.
„Equinox“ & „Chilling Adventures of Sabrina“
Netflix setzt
im Dezember vor allem auf exklusive Spielfilm-Premieren wie „Mank“
und „The Midnight Sky“, lässt aber auch Serienfans nicht auf dem
Trockenen sitzen. Neben einer zweiten Staffel der Serie „Weihnachten zu Hause“ (ab 18.12.) gibt es eine Fortsetzung der Teen-Horror-Serie „Chilling Adventures of Sabrina“, die ihr Hexen-Sujet witzig, frech und spannend nutzt,
um eine feministisch grundierte Coming-of-Age-Geschichte zu erzählen. Im
vierten und finalen Teil der Comic-Adaption um eine Junghexe (ab 31.12.) muss
die Heldin, die im dritten Teil die Hölle auf den Kopf gestellt und eine Art
Zeitreise-Paradox verursacht hat, mit den Folgen dieses gewagten Manövers
fertigwerden.
Für Freunde
des gepflegten Horrors gibt es bei Netflix außerdem „Detention“
(ab 5.12.). Die taiwanesische Serie kreist um den sogenannten „Weißen
Terror“ unter der Diktatur der Kuomintang-Partei (1949-1987) und bezieht sich
auf ein gleichnamiges Computerspiel. In den 1990er-Jahren kommt eine junge Frau
als Austauschschülerin an eine neue Schule. Dort trifft sie in einem verbotenen
Teil des Geländes auf einen Geist, der ihr die Leidensgeschichten von Lehrern
und Schülern während der Terrorjahre offenbart.
Spannend-unheimlich
wird es auch in der dänischen Mystery-Serie „Equinox“ (ab 30.12.
bei Netflix). Es geht um eine Frau, die als Kind ihre ältere Schwester verlor,
als diese mit anderen Mitschülern in einem Bus wie vom Erdboden
verschwand. Jahre nach dem traumatischen Erlebnis arbeitet die Frau als
Radiomoderatorin. Während einer Sendung erhält sie einen mysteriösen Anruf, dass
die Verschwundenen von einst in einer anderen Realität eingeschlossen wären.
Als ein Überlebender der verschollenen Klasse unter dubiosen Umständen zu Tode
kommt, beginnt sie dem Rätsel nachzuspüren.
Bei
Amazon Prime: „BILD.Macht.Deutschland?“
Amazon startet
am 18. Dezember die dokumentarische Serie „BILD.Macht.Deutschland?“. Sie
gewährt in sieben Episoden Einblicke in die Arbeit der berühmt-berüchtigten
Boulevardzeitung. „Keine andere Publikation polarisiert in Deutschland so stark
wie die BILD“, verrät Amazon-Geschäftsführer Christoph Schneider. „Mit ‚BILD.Macht.Deutschland?‘werfen
wir einen authentischen Einblick in den Redaktionsalltag dieser so streitbaren
wie umstrittenen Medienmarke.“
Unsere Webseite verwendet Cookies. Cookies ermöglichen es uns, unsere Seite stetig zu optimieren. Wir können damit die Seitennutzung auswerten, um nutzungsbasiert Inhalte und Werbung anzuzeigen. Weitere Informationen zu Cookies und insbesondere dazu, wie Sie deren Verwendung widersprechen können, finden Sie in unseren Datenschutzhinweisen.Hinweis akzeptierenDatenschutzhinweis