Die Filmkritikerin Lotte Eisner (1896-1983) ist eine der interessantesten Frauenfiguren der deutsch-französischen Kulturgeschichte. Geboren in Berlin, wirkte sie als deutsch-jüdische Exilantin maßgeblich bei der Gründung der Cinémathèque française mit und begleitete die Nouvelle Vague und den Neuen Deutschen Films publizistisch mit kritischer Hingabe. Ihr bekanntestes Buch „Die dämonische Leinwand“ (1952) versammelt scharfsichtige Analysen der deutschen Filmgeschichte. In ihrer Biografie fallen individueller Lebenslauf, die Geschichte des Kinos und die Geschichte des 20. Jahrhunderts zusammen.
Das Filmporträt stellt die biografischen Stationen von Eisners bewegtem Leben vor. Ausgehend von ihrem Zufluchtsort Figeac, einem kleinen französischen Dorf, in dem Henri Langlois seine Filmsammlung im Krieg untergebracht hatte, beleuchtet der Dokumentarfilm ihr Wirken als Filmkritikerin in den 1920er-Jahren in Berlin, ihre Emigration nach Frankreich und ihre Arbeit als Chefkuratorin in der Cinémathèque française, die bis zu ihrem Lebensende ihre geistige Heimat blieb. Eisner wird als scharfsichtige Autorin sichtbar, aber auch als Verbündete der Regisseure des Neuen deutschen Films, dem sie durch ihre Reputation zu internationalem Renommee verhalf. – Ab 14.
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