Schauspielerei ist kein Hexenwerk. Man kann sie wie jedes
andere Handwerk erlernen, mit Hilfe unterschiedlicher methodischer Ansätze. Es
gibt Theorien dazu und jede Menge Selbstzeugnisse, Interviews und Making-ofs,
wie der Transformationsprozess vom Darsteller oder der Darstellerin zur Rolle
gelingt. Und doch bleibt da ein Rest Verzauberung, die magische Aura, die
Schauspieler*innen wie ein Hauch aus alten Zeiten umweht, als religiöser Ritus
und darstellende Kunst noch eins waren.
Der Fotograf Simon Annand ist dieser Magie verfallen.
Seit den 1980er-Jahren treibt sich der Brite in Theatern herum, zunächst als
Barkeeper hinter dem Tresen des „Lyric Hammersmith“ in London, doch bald schon
in seiner eigentlichen Profession. Er fotografierte fürs Old Vic, das National
Theatre und die Royal Shakespeare Company – und interessierte sich nicht nur
für das Geschehen auf, sondern auch hinter der Bühne, in den Fluren und
Garderoben.
Backstage-Bilder über die Phase der Verwandlung