Auch die Türkei ist
vom Serienboom erfasst worden und exportiert erfolgreich Fernsehproduktionen ins
Ausland. Während die meisten von ihnen Seifenopern-Glanz und eine Mischung aus traditionell-religiösem
Fundament und modern-glamourösem Lebensstil bieten, bricht aktuell die auf Netflix
gezeigte Serie „Bir Başkadır - Acht Menschen in Istanbul“ mit den Sehgewohnheiten
des türkischen Publikums. Das achtteilige Sozialdrama
fällt neben der ambitionierten Gestaltung vor allem durch die subtilen Charaktere
auf.
Wer im Winter 2020/2021 durch Istanbuls
Straßen lief, dem fielen von Netflix entworfene, großformatige Werbeplakate
mit Still-Fotos aus türkischen Online-Serien auf. Darüber steht in fetten
Buchstaben: „Jetzt sollen sie mit Untertiteln schauen — Türkische Serien und
Filme zur selben Zeit in 190 Ländern“. Netflix spricht mit seiner Kampagne den
Stolz der Türken über den internationalen Erfolgskurs hausgemachter Serienstoffe
an. Laut einem Bericht der „Hürriyet
Daily News“ ist die Türkei nämlich inzwischen nach den USA der
zweitgrößte Exporteur von TV-Serien weltweit.