Während des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 nahmen die
Bildhauern Danit und der Fotograf Beat Presser Bilder von den geschlossenen
Berliner Kinos auf. Das daraus entstandene Buch „Film Still s“ ist ein Dokument
der Sehnsucht nach Kinoerlebnissen, in dem die abgelichteten Lichtspielhäuser
von Hoffnungen, aber auch von bangenden Erwartungen künden.
Es ist
mehr als nur ein Hauch von Melancholie, der über unseren Kinos liegt. Seit am
14. März 2020 alle Säle geschlossen wurden, mit leider nur kurzer Erholung im
Sommer und Frühherbst vergangenen Jahres, gibt es kaum noch den gemeinsamen
Filmgenuss. Wir streamen zuhause, allein oder mit Familie, informieren uns per
Bildschirm und Beamer. Festivals versuchen sich an Online-Präsentationen,
Verleiher und Archive veröffentlichen ihre kuratierten Reihen im Netz. Der
Informationsbedarf über neue – und auch alte – Filme wird dadurch zwar
einigermaßen befriedigt. Doch die Kunst des Kinos erschließt sich auf den
kleineren Formaten eben nur rudimentär. Was bleibt, ist Traurigkeit – und
Sehnsucht.