So
viel Entsagung war lange nicht mehr. Auf Nähe, Umarmungen oder
schlichtes Miteinander muss man seit eineinhalb Jahren weitgehend
verzichten. Dazu passt die filmische Installation
„Fat to Ashes“, die jetzt im Museum Hamburger Bahnhof in Berlin zu sehen
ist. Die französische Künstlerin Pauline Curnier Jardin geht darin dem
Zusammenhang von
Askese und Rausch, Eros und Thanatos nach, wozu karnevaleske
Grenzüberschreitungen, der Schock des Aschermittwochs und auch die
Brüste der Heiligen
Agatha gehören.
Wie
geht Gemeinschaft, wenn sich körperliche Nähe verbietet? Wie lange halten wir
noch mit Whatsapp-Gruppen, Zoom-Kaffeekränzchen und anderen Sozialsurrogaten
durch? Wie verändern sich Gesellschaften nach eineinhalb Jahren der Kontaktbeschränkung?
Solche Fragen, die sich gegenwärtig immer drängender stellen, kommen auch bei Pauline Curnier Jardin auf. Die 1980 in
Marseille geborene Künstlerin zeigt im Berliner Museum Hamburger Bahnhof vor
allem ihren neuen Film „Fat to Ashes