Mit dem „Caligari Filmpreis“ wird seit 1986 ein herausragender
Film im „Internationalen Forum des jungen Films“ der „Berlinale“ geehrt. Der
Preis geht 2021 an den chinesischen Film „A River Runs, Turns, Erases,
Replaces“ von Shengze Zhu. Das elegisch-vielschichtige Porträt der chinesischen
Stadt Wuhan entwirft ein Bild der Metropolie jenseits der Nachrichtenbilder im
Bann von Covid-19 und mit vielen Leerstellen, die die Pandemie hinterlassen
hat.
Die Überwachungskamera ist auf den Eingang einer menschenleeren Fußgängerzone
gerichtet. Der Timecode läuft, Wochen und Monate vergehen im Zeitraffer. Ein
Polizist sperrt den Eingang ab. Sein Gesicht ist von einer medizinischen Maske
verdeckt. Langsam kommen Menschen auf die Straße, vorsichtig, mit Maske. Es
werden immer mehr.
Am 4. April 2020 endete die Ausgangssperre in der chinesischen
Stadt Wuhan. Nach dem Tunnelblick der Überwachungskamera sieht man die Stadt
Wuhan in langen, tableauhaften Totalen. Die breiten Wasser