In „Quo Vadis, Aida?“ erzählt die bosnische Filmemacherin Jasmila Žbanić von den dramatischen
Tagen vor dem Massaker in Srebrenica im Juli 1995, bei dem 8000 Zivilisten von
der bosnisch-serbischen Armee unter Ratko Mladić ermordet und in Massengräbern
verscharrt wurden. Die bei der
Stadt stationierten niederländischen UN-Soldaten gewährten nur wenigen in ihrem
Lager Schutz. Im Mittelpunkt des „Oscar“-nominierten
Dramas steht die Übersetzerin Aida, die für die UN arbeitet und versucht, ihre
Familie und andere Menschen zu retten.
Im Juli jährte
sich das Massaker von Srebrenica zum 26. Mal. Ist Ihr Film ein Fanal gegen das
Vergessen?
Jasmila Žbanić:
Mich hat vor allem die menschliche Seite interessiert, weniger das Datum. Ich
habe von so viel Leid gehört und versucht, den Bogen zu unserer heutigen Welt zu
schlagen. Wir wussten auch nicht, wa