Kevin Costner, Graham Greene in „Der mit dem Wolf tanzt“ (© ARD Degeto/Dances With Wolves Productions)

Der mit dem Wolf tanzt

Bildgewaltiger Western als Annäherung an die Kultur der Lakota - bis 6.7. in der ARD-Mediathek

Aktualisiert am
09.06.2025 - 14:41:28
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Der US-Schauspieler Kevin Costner war von Anfang an in die Entstehung des monumentalen Spätwesterns „Der mit dem Wolf tanzt“ involviert, da er bereits den zugrundeliegenden Roman von Michael Blake inspirierte. Er sicherte sich die Filmrechte, investierte sein eigenes Geld und kämpfte lange um eine Finanzierung des Vorhabens, da seit dem Desaster von „Heaven's Gate“ (1980) niemand mehr an das Western-Genre glaubte. Erst als mit Jake Eberts und Guy East ausländische Produzenten einstiegen, begann der Film Kontur anzunehmen.

Der mit dem Wolf tanzt“ (1990) markiert einen wichtigen Markstein in der Darstellung der „Indianer“ im Western-Genre. Zwar präsentierte der Film noch einen (von Costner selbst verkörperten) Weißen als Protagonisten. Doch die Story um den Nordstaaten-Offizier John J. Dunbar, der während des Bürgerkriegs 1865 an einen westlichen Außenposten versetzt wird, wo er seine indigenen Nachbarn kennen- und allmählich schätzen lernt, bis er schließlich in ihren Stamm aufgenommen wird, stellt die Kultur der Sioux in den Mittelpunkt.

Die Filmemacher bemühten sich um eine möglichst authentische Darstellung – von den Kostümen über die indigenen Darsteller bis hin zur Verwendung der Lakota-Sprache.

Eingebettet in Bilder endloser Prärien, entwickelt sich ein faszinierendes Epos, das fern jeder vereinfachenden Idealisierung und mit ungewöhnlicher Sorgfalt die Konfrontation eines einsamen Menschen mit einer fremden Kultur variiert – und schließlich auch die bittere Realität des Genozids nicht ausspart. - Sehenswert ab 14.

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