3G, Regenwetter und kühle
Temperaturen dämpfen beim 55. Filmfestival in Karlovy Vary die Stimmung, doch
den Filmen tat das keinen Abbruch. Die handelten von Menschen in
Krisensituationen, dem Kampf um Anerkennung und Würde oder der Frage, welche
Mittel moralisch legitim sind, um sich unter widrigen Umständen zu behaupten.
Im vergangenen Jahr musste
das Filmfestival in Karlovy Vary Pandemie-bedingt pausieren, doch 2021 fand das
Festival – mit siebenwöchiger Verspätung – endlich wieder statt. Wie schon in Locarno
gab es auch hier strenge Corona-Bedingungen; die Kinos durften nur mit der
3G-Regel betreten werden, vollständig Geimpfte waren an einem Armband
erkennbar. Viele Filmfans konnten oder wollten unter diesen Bedingungen nicht
anreisen; russische Kollegen bekamen erst gar kein Visum. Regenwetter und kühle
Temperaturen schlugen zudem auf die Feierlaune, und so ging es beim 55. Karlovy
Vary International Film Festival (20.8.-28.8.) nicht ganz so lebendig wie sonst
zu.