Der Irakkrieg 2003 wurde von
den USA mit falschen Behauptungen über Massenvernichtungswaffen vom Zaun
gebrochen, deren Ursprung ein Informant des deutschen Bundesnachrichtendienstes
war. Regisseur Johannes Naber arbeitet in seinem Film „Curveball – Wir machen die Wahrheit“ (ab 9. September im Kino) die Geschichte als Geheimdienstfarce auf, die ein beredtes Licht auf
die Umtriebe hinter der großen Weltpolitik wirft. Ein Gespräch über seinen Film,
das Verhältnis von Drama und Groteske und die Wichtigkeit der „vierten Gewalt“.
„Curveball“ basiert auf wahren Begebenheiten. Warum kommt die filmische
Auswertung dieses Politskandals aus der Zeit der Jahrtausendwende gerade jetzt?
Johannes Naber: Vielleicht,
weil der Realitätskonsens der westlichen Welt momentan so sehr in Frage steht wie
nie zuvor? Wir merken in diesen Tagen ja, welche fatalen Auswirkungen die
Genese des Irakkriegs auf uns