Autobiografische
Familienfilme sind meist chronologisch oder linear aufgebaut. In dem
mittellangen Film „Maman Maman Maman“ versucht die Regisseurin Lucia Margarita Bauer
hingegen, die Schichten, Spuren, Stimmen und Überlagerungen ihrer Familie in
einer überfordernden Gleichzeitigkeit spürbar zu machen.
Die historische Abbildung
einer Totenbettszene, aus dem Off Stimmen, die durcheinanderreden, dazu Opernmusik
aus dem Radio. Jemand sagt: „Sehe ich aus wie ein Menschenfresser?“, und die
Filmemacherin fragt sich, ob die Kamera überhaupt an ist. Irgendwo dazwischen
kommen noch mit Sternchen versehene Titel und Zwischentitel ins Bild, doch die
Fußnoten zu den Zeichen liegen irgendwo unsichtbar verborgen zwischen den Falten
und Verknitterungen des Films, der im weitesten Sinn um den Tod von Babet
Berger, der
Großmutter der deutsch-französischen Filmemacherin Lucia Margarita Bauer,
kreist.
Eine Form für die
Vielfalt
Bevor ich „Maman Maman
Maman“ gesehen habe, war mir gar nicht aufgefallen, wie linear – und
horizontal – autobiografische Familiengeschichten üblicherweise erzählt werden.
Wie sehr sie ihre Aufgabe darin sehen, aufzuräumen, zu