Die
Filmemacherin Janna Ji Wonders porträtiert in ihrem Dokumentarfilm „Walchensee Forever“ ein Jahrhundert ihrer Familiengeschichte: Von der Urgroßmutter, die
1920 ein Ausflugscafé am bayrischen Walchensee eröffnete, über die pflichtbewusste
Großmutter sowie Mutter und Tante, die sich in den 1960er-Jahren auf
Selbstfindung begaben, bis zu sich selbst und ihrer Tochter. Ein Gespräch über
eine faszinierende Chronik weiblicher Emanzipation und Vergangenheitsaufarbeitung
zwischen Schmerz und Befreiung.
Der
Walchensee – still, dunkel und unergründlich liegt er da. Er ist einer der
tiefsten und größten Alpenseen Deutschlands. Wie ein unsterblicher Chronist
überdauert der See alle Zeiten und bietet im Film die Kulisse, vor der sich
eine Familiengeschichte über vier Generationen abspielt. Womit haben Sie bei
der Recherche gerechnet und was war überraschend?
Janna Ji Wonders: Die Arbeit am Film
war ein langer Prozess. Eigentlich habe ich den Film schon angefangen, als ich
ein Kind war. Nur wusste ich das damals noch nicht. Meine Mutter hat mich oft
mit ihrer Videokamera