Filme um
Cops und Gangster, Korruption und Kriminalität gibt es en masse, doch im
Wettbewerb der „Berlinale“ 2021 sorgte ein mexikanischer Beitrag für Aufsehen,
der dem Sujet durch seine Authentizität eine besondere Dringlichkeit verleiht:
„Ein Polizei-Film“ von Alonso Ruizpalacios ist ein
semidokumentarischer Einblick in den Polizeiapparat der Metropole Mexiko-Stadt,
in dem ein Schauspieler und eine Schauspielerin in die Rollen von
Streifenpolizisten schlüpfen; ab März 2019 waren die beiden über hundert Tage
an der Polizeiakademie eingeschrieben und sind auf Patrouillen mitgefahren.
Mäandernd rollt der Film Szenen aus dem Berufsalltag seiner Figuren auf, die
einen vielschichtigen Einblick in die mexikanische Gesellschaft geben, und
formt sich langsam zur Geschichte einer Desillusionierung: Konflikte zwischen
den eigenen Idealen von und Ansprüchen an den Polizeiberuf kollidieren mit der
mexikanischen Realität. Der Film wurde in Berlin für die kongeniale Montage der
Erzählebenen mit einem „Silbernen Bären“ für eine „Herausragende künstlerische
Leistung“ geehrt. Bei Netflix ist er nun ab 5.11. zu sehen.