Der 45. Duisburger Filmwoche (10.-14.11.2021) war nicht
anzumerken, dass sich das Festival seit Jahren im Umbruch befindet. Die
Absicht, eine überschaubare Zahl gut zusammenpassender Filme zu präsentieren
und Filmgespräche als festen Faktor einzubeziehen, ging hervorragend auf.
Dennoch ist zu spüren, dass das Festival sich in seinem diskursorientierten
Ansatz für die Zukunft wappnen muss.
Meist ähneln die Menschen, die man heute auf Kinoleinwänden
sieht, jenen nur bedingt, denen man auf der Straße begegnet. Man kann das
vielleicht nachvollziehen, wenn es um die eskapistischen Maskeraden Hollywoods
geht (die Maskenpflicht, eine Erfindung von Marvel und DC). Im Kontext eines
politischen Festivalkinos wundert man sich aber meist. Die Duisburger Filmwoche, die ich zum ersten Mal besuchte, bildet da seit vielen
Jahren eine Ausnahme.
Tatsächlich schien das Programm sehr nahe am spezifischen Ort
seiner Verwirklichung gebaut, was im globalisierten Festivaltreiben schon eine
große Ausnahme darstellt. Springen Filme auf Festivals so