Das „Wunder“, von dem der Titel des Films spricht, erhält in der ersten Sequenz einen sehr konkreten, gleichzeitig aber auch höchst symbolträchtigen Ort. Der US-Amerikaner Neil (Ben Affleck) und die Ukrainerin Marina (Olga Kurylenko) besuchen als frisch verliebtes Paar das Kloster Mont St. Michel in der Nordmanie.
Gemeinsam erklimmen sie die Stufen des „Wunders“, wie das Bauwerk auf der Felseninsel einst genannt wurde: den Gipfel eines Liebesglücks, das die Eröffnungssequenz als Vision perfekter Harmonie beschwört und geradezu ins Sakrale überhöht. Am Ende ihres Urlaubs entscheidet sich Marina dann auch, Neil zusammen mit ihrer kleinen Tochter in die Vereinigten Staaten zu folgen. Doch das Zusammenleben geht auf die Dauer nicht gut.
In einer Parallelhandlung zur wechselhaften Liebesgeschichte dieses Paares, dem Regisseur Terrence Malick über eine längere Phase von Annäherung, Distanz und neuer Annäherung folgt, ringt ein Priester (Javier Bardem) mit seiner Beziehung zu Gott.
„To The Wonder“ ist als Film mehr lyrische Reflexion denn narratives Kino. Mittels fließender Bilder und Off-Texten, die die Gedanken der Protagonisten poetisch kondensieren, sowie einer überwältigenden Musik-Ton-Collage entwickelt sich eine vielschichtige, mit Gegensätzen arbeitende Betrachtung menschlicher Liebe im Spannungsverhältnis von Ewigkeitssehnsüchten und Vergänglichkeit. - Sehenswert ab 16.