In
autofiktionalen Filmen spielt die Musik meist eine untergeordnete Rolle, weil
das filmende Ich ganz dem gesprochenen Wort vertraut. Dabei gibt es kaum etwas
Persönlicheres als die Musik, die jemand hört und liebt. Frank Beauvais hat das
in „Compilation, 12 instants d’amour non partagé“ vorbildlich für einen ungewöhnlichen
Liebesfilm genutzt.
Im
Juni 2006 verliebt sich Frank Beauvais in Arno, einen 20-jährigen
Jungen mit blassblauen Augen. Der aber liebt ihn nicht zurück. Aus dem Wunsch,
ihn wiederzusehen und einem ungeteilten Gefühl entsteht die Idee zu einem Film.
Beauvais lädt Arno ein, den ganzen Sommer lang täglich zu ihm nach Hause zu
kommen. Er wird ihm Musik vorspielen und ihn dabei filmen. Das Ergebnis ist ein
persönliches Album aus 12 Songs, das gleichzeitig ein Porträt des jungen Mannes
und ein Selbstporträt des Filmemachers ist. Ein Dialog, gesprochen mit Musik.
In
Filmen, die aus der ersten Person erzählen, spielt die Musik nur selten eine wichtige
Rolle; das filmende Ich vertraut ganz dem gesprochenen Wort, das Voiceover
regiert. Dabei ist kaum etwas so