© Disney (Frances McDormand in "Nomadland")

Tagung „Abschied und Aufbrüche. Das Alter im Film“

Die Internationale Forschungsgruppe Film und Theologie widmet ihre Sommertagung im Juni dem Thema „Alter im Film“

Veröffentlicht am
23. Mai 2022
Diskussion

Die Forschungsgruppe „Film und Theologie“ widmet ihre Sommertagung vom 15.-18. Juni 2022 dem Thema „Altern im Film“. Mit Filmvorführungen, Vorträgen und Diskussionen werden insbesondere religiös-spirituelle und philosophisch-theologische Perspektiven von Filmen wie „45 Years“, „Ewige Jugend“ oder „Nomadland“ näher beleuchtet. Am Symposium nimmt auch Michael Haneke teil, der zu einer Diskussion seines Films „Liebe“ zugeschaltet ist. Veranstaltungsort ist die Katholische Akademie Schwerte.


Menschen werden in den westlichen Gesellschaften immer älter. Das ist nicht nur in Politik und der Öffentlichkeit, sondern auch im Kino zunehmend ein Thema, wo das sogenannte „Dritte Lebensalter“ immer expliziter ins Zentrum rückt. Filme mit Menschen nach dem Ende ihres Berufslebens sind gar nicht mehr selten. Sie bewegen sich dabei zwischen den vielfältigsten Genres und changieren zwischen burlesker „Seniorenkomödie“ und düsterer Tragödie. Unabhängig davon, ob sie humorvoll oder tragisch grundiert sind, spielen existentielle Themen und Fragen darin eine wichtige Rolle, etwa Sinnfragen, die Bearbeitung lange schwelender Konflikte, Spannungen zwischen den Generationen oder die Frage nach der Lebensbilanz.

Oftmals wird diese Lebensphase aber auch als eine Zeit erwachender Widerständigkeit inszeniert, in die Figuren gegen repressive Strukturen oder gegen die Monotonie eines allzu gleichmäßigen Alltags rebellieren, weil das „alte“ Leben mehr ist als ein geduldiges Warten auf den Tod. Auch alte Menschen brechen aus den ihnen zugewiesenen Rollen und Strukturen aus, machen sich auf eine neue, vielleicht die größte Reise ihres Lebens oder entdecken aufs Neue Liebe und Sexualität. Manche bringen auch dadurch Spannung in ihr Leben, indem sie „ein Ding drehen“.

Emmanuelle Riva in "Liebe" von Michael Haneke (imago/Mary Evans)
Emmanuelle Riva in "Liebe" von Michael Haneke (© imago/Mary Evans)

Das Symposium „Abschied und Aufbrüche. Das Alter im Film“ will einige der bedeutsamsten Facetten dieser Themen mit Filmvorführungen, Vorträgen und Diskussionen erschließen. Veranstalter sind die Internationale Forschungsgruppe „Film und Theologie“ sowie die Katholische Filmorganisation SIGNIS; es findet vom 15. bis 18. Juni in der Akademie Schwerte statt.

Im Vordergrund stehen Filme, die auch zu einer Auseinandersetzung aus religiös-spiritueller und philosophisch-theologischer Perspektive einladen: Werke wie „Lucky“ von John Carroll Lynch, „45 Years“ von Andrew Haigh, „Ewige Jugend“ von Paolo Sorrentino oder „Nomadland“ von Chloé Zhao. Referenten sind unter anderem der Filmwissenschaftler Hans Jürgen Wulff, der über „Altern und Alter im Film“ referiert, die Religionswissenschaftlerin Marie-Therese Mäder („Vom Ende zu einem Neuanfang. Über semifiktionale Weltbilder“) sowie die Soziologin Cornelia Behnke-Vonier, die über „Die Kunst des Alterns“ reflektiert. Zur Tagung zugeschaltet ist auch Michael Haneke, der über seinen Film „Liebe“ Auskunft gibt und sich der Diskussion stellt.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit einer Anmeldung zur Tagung finden sich auf der Website der Katholischen Akademie Schwerte.


Hinweis

Abschied und Aufbrüche. Das Alter im Film. Tagung der Internationalen Forschungsgruppe „Film und Theologie“ zusammen mit dem Katholischen Medienverband SIGNIS. 15.-18. Juni 2022. Veranstaltungsort: Katholische Akademie Schwerte.


Kommentar verfassen

Kommentieren