Mit
dem Eröffnungsfilm „Coupez“ präsentierte Cannes eine Hommage ans Filmemachen,
die nicht recht zünden wollte. Mehr Reibungsfläche bot ausgerechnet das
russische Kino, das derzeit weitgehend von westlichen Festivals boykottiert
wird, in Cannes aber in Form dezidiert regimekritischer Stimmen einen Platz
fand: Kirill Serebrennikow stellte im Wettbewerb „Tchaikovski’s Wife“ vor, und in einer Nebenreihe erschütterte Marusja
Sirojetschkowskaja mit dem Dokumentarfilm „How to Save a Dead Friend“.
Nach der Berlinale mit der Hommage an Fassbinder und an das Kino
der 1970er-Jahre von François Ozons „Peter von Kant“, eröffnete
auch Cannes 2022 mit einem etwas anderem Remake, das das Kino feiern sollte. „Coupez“
heißt die wüste Zombie -Persilflage von Michel Hazanavicius, die
auf einem japanischen Original beruht. Witzig ist das zunächst
jedoch überhaupt nicht. Man reibt sich irritiert die Augen, wie schlecht
gestandene Schauspieler:innen wie Romain Duris, Bérénice Bejo oder Grégory
Gadebois agieren