Der
1988 geborene chinesische Filmemacher Gu Xiaogang ist eigentlich
Kostümdesigner, legte mit seinem Spielfilmdebüt jedoch eine beachtlich
selbstsichere und versierte Arbeit vor, die neugierig auf seine angekündigten
weiteren Projekte macht. Gu siedelt den Film in seiner Heimat in den Fuchun-Bergen
an, wo er über den Verlauf von zwei Jahren mit Laiendarstellern die Geschichte
einer Familie drehte, die an ähnliche epische Werke von Edward Yang
oder Hou Hsiao-hsien erinnert. Die Matriarchin einer chinesischen
Familie erleidet einen Herzinfarkt und ist zunehmend dement. Ihre vier Söhne Youfu,
Youhong, Youjin und Youlu ringen allerdings mit je eigenen Problemen, sodass sie
die Versorgung der pflegebedürftigen Mutter gern von sich abschieben würden.
Währenddessen bemüht sich die jüngste Generation um ihre Emanzipation von den
Eltern.
In dem ausgezeichnet inszenierten Drama über eine Familie im Umbruch bestimmt der Fluss der Jahreszeiten den getragenen Rhythmus und greift ohne zugespitzte Dramatisierung eine Fülle von gesellschaftlichen Problemlagen iun China auf. Von eindrücklichen Naturbildern gerahmt, wirft der Film einen melancholischen, aber nicht hoffnungsfreien Blick auf Alltag und Umwälzungen innerhalb einer Großfamilie. – Sehenswert ab 16.