Wie Jesus Christus höchstselbst – so fühlt sich Homelander (Antony Starr) angesichts seiner „Passionsgeschichte“. Dabei wurde der narzisstisch-größenwahnsinnige Superheld nicht einmal öffentlich gekreuzigt, sondern ist (gemessen an dem, was er in Staffel 2 verbockt hat) noch glimpflich davongekommen. Von Strafverfolgung kann nicht die Rede sein; zu Beginn von Staffel 3 ist Homelander nach wie vor Anführer des Superheldenteams „The Seven“. Seine Verbindung mit der Superheldin Stormfront (Aya Cash), die sich als strammer Nazi entpuppte, hat ihn lediglich Sympathiepunkte bei den Fans gekostet und damit sein Standing beim Konzern Vought Industries geschwächt, dem die Marke „The Seven“ gehört. Jetzt gilt es, das Image wieder aufzupolieren, etwa mit dem Kinospektakel „Dawn of the Seven“, das eine Homelander-freundliche Fake-Version der Ereignisse verbreitet, oder mit Talkshow-Auftritten, in denen er den netten Kerl mimt, dessen einziger Fehler darin bestand, sich in die falsche Frau zu verlieben.