Es beginnt
mit der „Großaufnahme“ einer finster gerunzelten Stirn, verhangen von
regennassen Haarsträhnen. Dann werden die Bildausschnitte größer, als würde
eine Kamera aufziehen, und man sieht einen massigen Mann nachts auf einer Bank
am Straßenrand sitzen. Das ist ein Moment der Ruhe, bevor er von Soldaten in
einem Van eingesammelt und zum Einsatz verfrachtet wird. Die nächsten Sequenzen
explodieren dann geradezu in einem äußerst blutigen Action-Feuerwerk, bei dem
sich der Mann durch die Reihen der Feinde schlägt, sticht und schießt. Auf der
Textebene wird das kontrastierend und distanzierend von Inserts begleitet, sozusagen
einem Off-Dialog, der um die Identität und Erinnerung des Kämpfers kreist.
Mit „BRZRKR“,
das 2021 erschienen und jetzt auch in deutscher Fassung vorliegt, präsentiert
der US-Schauspieler Keanu Reeves sein Debüt als Comicautor,
unterstützt von Matt Kindt (Co-Autor) und dem Marvel-Comickünstler Ron Garney
(Bilder). Das ist ein Wechsel des künstlerischen Fachs für den Hollywood-Star,
der dennoch auch „in character“ bleibt, denn die Hauptfigur von „BRZRKR“ ist
ein Larger-than-Life-Actionheld à la „