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ACT! Wer bin ich?

Freitag, 26.05.2023 11:28

Doku über ein Theaterprojekt in Berlin-Neukölln - bis 31.5. in der ARD-Mediathek

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Zehn Jahre lang arbeitete die Lehrerin Maike Plath an einer Hauptschule in Neukölln. Normaler Unterricht war dort kaum möglich. Deshalb fing Plath an, mit den Jugendlichen Theater zu machen – und hatte damit Erfolg. Die „problematischen Jugendlichen“ zeigten plötzlich, was sie können und was sie über die Welt denken.

Ihre Idee, Stücke auf der Basis der eigenen Biografie zu entwickeln, stieß auf großes Interesse. Sie fing an ihre Erlebnisse und Konzepte zu veröffentlichen und ihre Ideen jenseits ihrer Schule bekannt zu machen. Mittlerweile arbeitet ein Team von 23 Künstlern und Pädagogen nach ihrem Ansatz und gibt Weiterbildungen für Lehrkräfte und Künstler. Einige Kinder von damals sind mittlerweile junge Erwachsene und leiten selbst Jüngere an. Und jedes Jahr kommen neue dazu.

Plath selbst stammt aus behüteten bürgerlichen Verhältnissen. Aufgewachsen in der Schlossallee in Glücksburg, mit zwei Studienräten als Eltern, erlebte sie den Wechsel an eine Neuköllner Hauptschule als Schock. Doch dann lernte sie die Schüler kennen, konnte nach und nach deren Perspektive einzunehmen und realisierte, wie ungerecht es in der Gesellschaft an vielen Stellen zugeht. Bis heute entwickelt sie immer neue Ideen und Konzepte, wie man in Gruppen demokratisch und künstlerisch arbeiten kann.

Das dokumentarische Porträt von Rosa von Praunheim begleitet Plaths Theaterarbeit und befragt ehemalige Schüler sowie Darsteller des aktuellen Stücks „How Long is Paradise?“. Dabei verdichtet der Film sich über die einzelnen Werke hinaus zu einem Kaleidoskop jugendlicher Biografien und Wünsche. - Sehenswert ab 14.

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