Leichen pflastern den Weg des Outlaws Frank Griffin (Jeff Daniels). Gleich zu Beginn bekommt man das drastisch vor Augen geführt: Die Kamera streift an der Seite eines Marshalls durch die qualmenden Ruinen einer kleinen Stadt, deren sämtliche Bewohner nach einem Zusammenstoß mit Franks Bande ihr Leben lassen mussten – gipfelnd im grausigen Bild einer Kinderleiche, die erhängt an einem Strick baumelt. Mit Gott brauche man in diesem Land nicht zu rechnen, erklärt Frank Griffin einige Episoden später skandinavischen Siedlern auf dem Weg gen Westen, die er und seine Leute in der Nacht zuvor terrorisiert haben. Die Neue Welt: das sei das Land der Klapperschlange. Frank hält diese kleine Rede, dass kein Gott sei, ohne diabolische Freude; vielmehr schwingt Bitterkeit mit: Dieses Weltbild war für Frank einst selbst eine schmerzhafte Lektion. Die Figur ist eine wunderbare Altersrolle für Jeff Daniels und nur einer von mehreren höchst interessanten Charakteren, die die Qualität der Netflix-Serie „Godless“ ausmachen.