© Weltkino Filmverleih (Mads Mikkelsen in „Der Rausch“)

Der Rausch

Preisgekröntes Drama um einen kuriosen Alkohol-Selbsttest - bis 4.11. in der ARD-Mediathek

Veröffentlicht am
06. Oktober 2024
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Grundsätzlich wissen alle um die Gefahren von übermäßigem Alkoholgenuss; nichtsdestotrotz sind die Zahlen von Alkoholsuchtkranken, rauschbedingten Unfällen und ähnlichem alarmierend. Alkohol gehört für sehr viele Menschen als Teil der Kultur und Lebensart einfach dazu.

„Der Rausch“ von Thomas Vinterberg erzählt davon, was für ein zweischneidiges Schwert das ist, und kassierte dafür viele Preise, von diversen „Europäischen Filmpreisen“ (unter anderem für den Hauptdarsteller Mads Mikkelsen) bis hin zum „Oscar“.

Es geht um vier Lehrer an einer dänischen Schule, die alle auf die ein oder andere Weise in einer Midlife-Crisis stecken und bei einer Feier einen kuriosen Selbstversuch beschließen. Angeregt durch die merkwürdige Theorie eines norwegischen Philosophen, dass der Mensch ein biologisches Alkoholdefizit habe und nur mit mindestens 0,5 Promille im Blut zu Höchstleistungen fähig sei, wollen sie austesten, was sie mit einem erhöhten Alkoholpegel an neuer Intensität aus sich selbst und aus ihrem Leben herausholen können. Zumindest anfangs werden ihre Energien tatsächlich angefacht; das steigert sich aber schnell bis zum Delirium.

Die Tragikomödie seziert facettenreich die Bedingungen des Alkoholismus in Wohlstandsgesellschaften und wahrt dabei gleichermaßen Abstand zur sentimentalen Buddy-Komödie wie zum moralinsauren Drama. Ein glänzend inszenierter und gespielter Film. - Sehenswert ab 14.

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