Das Leben des italienischen Komponisten Luigi Nono (1924-1990) ist die Geschichte eines leidenschaftlichen Kämpfers für eine bessere Welt. Der in Venedig geborene Musiker suchte sein Leben lang nach neuen Klangmöglichkeiten. Nach 1945 etablierte er sich neben Karlheinz Stockhausen und Pierre Boulez als wichtigster Vertreter der Nachkriegs-Avantgarde für Neue Musik.
Was Nono, der 1955 Arnold Schönbergs Tochter Nuria heiratet, von seinen zeitgenössischen Kolleginnen und Kollegen unterschied, war seine politische Haltung, die in den 1960er-Jahren immer rigoroser wurde. Sein Eintreten für den Kommunismus führte zu einer wachsenden Isolation, die sich auch musikalisch bemerkbar machte. Luigi Nono fühlte sich politisch wie künstlerisch in einer Sackgasse. Um 1980 herum schaffte er es aber, sich daraus zu befreien, was auch seine Musik grundlegend veränderte. Im Experimentalstudio des Südwestfunks in Freiburg entstanden live eingespielte elektronische Werke, die mit ihrer Ästhetik der Innerlichkeit bis heute großen Einfluss haben.
Der Dokumentarfilm von Thomas von Steinaecker beleuchtet die zentralen Episoden in Nonos Leben und lässt neben seiner Frau Nuria Schoenberg-Nono und seiner Tochter Serena Nono auch seinen Schüler Helmut Lachenmann sowie den Dirigenten Ingo Metzmacher, die Geigerin Patricia Kopatchinskaja und den Flötisten Roberto Fabbriciani zu Wort kommen. – Ab 14.