Die Berliner Filmemacherin Maria (Bibiana Beglau) reist zu ihrer schwer erkrankten Schwester Kathi (Katarina Schröter) auf einen Bauernhof im Schwarzwald, der von einer ihrer ehemaligen Schauspielerinnen (Gina Henkel) und deren Freund Jan (Alexander Fehling) betrieben wird. Zwischen den vier entspinnt sich ein kompliziertes, von Hassliebe, Fürsorge und Aggressionen durchdrungenes Ringen um Lebensentwürfe, verlorene Träume und alte Kränkungen.
Die unterschwellig brodelnde Tragikomödie von Hanna Doose entfaltet einen bezwingend leichtfüßigen Sound aus Schmerz, Zartheit und fröhlichem Irrsinn. Mit architektonischer Genauigkeit wird das Fundament der Geschichte über zwischenmenschliche Verwerfungen und begrabene Träume gebaut. Der Film räumt den glänzend gespielten Figuren überraschende Ambivalenzen ein und blättert die Brüche ihrer Lebensläufe vielschichtig auf. Die Kamera hält dabei die Balance zwischen Unruhe und Statik und hält lakonisch drauf, wenn die Unwuchten ihre destruktive, letztlich aber doch heilsame Schwungkraft entfalten. – Sehenswert ab 16.