Olga Török in „Clara“ (© 2023 Western Transylvania Studios/Eyrie Entertainment)

Clara

Drama um eine Rumänin, die in Deutschland arbeitet und ihren Sohn in der Heimat zurücklassen musste - bis 3.9. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
07.06.2025 - 17:55:23
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Die Rumänin Clara (Olga Török) arbeitet als Kindermädchen in Deutschland und kümmert sich liebevoll um die sechsjährige Johanna (Elina Leitl). Dafür hat sie ihren eigenen Sohn Ionut (Luca Puia) in der Heimat zurückgelassen, der nach Claras Scheidung von ihrem Mann bei seinem Großvater Nicolae (Ovidiu Crisan) lebt. 

Eines Tages erfährt Clara, dass Ionut beinahe in einem Fluss ertrunken ist. Bestürzt reist sie zu ihm, handelt mit ihrem deutschen Arbeitgeber aus, dass sie nicht sofort wieder zurückkehren kann, und erwägt für sich sogar eine dauerhafte Rückkehr. Doch ihr Kind und sie haben sich unübersehbar entfremdet und die Aussicht auf eine Stelle ist für die frühere Lehrerin so gering wie vor Jahren, als sie sich für die Arbeit im Ausland entschied.

Der rumänische Regisseur Sabin Dorohoi legte bereits 2017 einen Kurzfilm zum selben Thema und mit derselben Hauptdarstellerin vor. Geändert hat sich bis zum Dreh seines 2023 herausgekommenen Spielfilmdebüts am Ausgangspunkt wenig: Rund 5 Millionen Rumänen haben wie Clara eine Arbeit im Ausland angenommen, viele Hunderttausend Familien sind auf diese Weise zerrissen. 

Das sorgfältig inszenierte, ruhig erzählte Drama kreist um ein solches exemplarisch gespaltenes Leben und nähert sich der emotionalen Belastung aller Beteiligten mit viel Sensibilität an. Insbesondere profitiert er von einer Hauptdarstellerin, die mit zurückhaltendem Spiel dennoch die emotionale Aufgewühltheit ihrer Figur zu vermitteln versteht. – Ab 14.

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