Leo Harris & Sion Daniel Young in „Lost Boys and Fairies“ (© Simon Ridgway/Duck Soup & All3Media International)

Serie: Lost Boys and Fairies

Dreiteilige Miniserie um ein Männerpaar und einen schwierigen Adoptionsprozess - bis 4.12. in der arte-Mediathek

Aktualisiert am
07.06.2025 - 17:55:23
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Der queere Performance-Künstler Gabe (Sion Daniel Young) und sein Partner Andy (Fra Fee) sind seit acht Jahren ein Paar, die Beziehung ist stabil und liebevoll und hat beiden nach schwierigen Jugenderfahrungen Selbstsicherheit gegeben. Als die beiden beschließen, ein Kind zu adoptieren, setzt das einen langwierigen Prozess in Gang. Mit dem siebenjährigen Jake (Leo Harris) findet sich auch ein Junge, den beide ins Herz schließen, doch während die werdenden Väter das Adoptionskomitee überzeugen, beginnt vor allem Gabe zu zweifeln: Seine eigene Kindheit mit einer früh verstorbenen Mutter, einem streng religiösen Vater und eine nicht völlig überwundene Suchtvergangenheit lasten schwer auf ihm. Nicht nur die Vater-Aufgabe, sondern auch Fragen der Identität – soll der Junge wie Gabe auch Walisisch lernen? etc. – stellen wieder in Frage, ob die Adoption glatt über die Bühne gehen kann. Und dann kommt es plötzlich zu einer erschütternden Zäsur.

Die dreiteilige Miniserie von Regisseur James Kent und Autor Daf James (arte zeigt sie bei der Fernsehausstrahlung am Stück) beginnt zuerst eher schrill, wenn es um die Überforderung der beiden Hauptfiguren mit der Adoptionsbürokratie geht und ihr bisheriges Leben mit schwarzem Humor, Musik und Melodramatik aufgerollt wird. Im zunehmenden Verlauf steigert sich die Serie aber zu einer sehr stimmigen Mischung aus pointierten, aber nicht überzeichneten Charakterstudien und einer Einfühlsamkeit, die tiefes Mitgefühl mit den Figuren verrät. – Ab 16.

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