Im Deutschen Kaiserreich und im Nationalsozialismus wurde das in der Lausitz lebende slawische Volk der Sorben zwangsgermanisiert und unterdrückt, in der DDR wurden sie nur als altmodische Menschen in Trachten angesehen. In ihrem Dokumentarfilm beleuchtet die Regisseurin Grit Lemke die Vielfalt heutigen sorbischen Lebens und erkundet dabei auch ihre eigenen Wurzeln, die in ihrer Familie lange verheimlicht wurden.
Neben der Wiederbelebung der sorbischen Kultur und Sprache erzählt sie von neuem nationalem Selbstbewusstsein, das vielschichtig ausfällt. Dabei geht die Regisseurin nicht historisch-analytisch vor, sondern lässt sich von ihren Emotionen und denen der Porträtierten leiten. Auch wenn nicht jeder Ausdruck wiedergewonnener sorbischer Identität nachvollziehbar ist, überzeugt der Film in seinem Einsatz für eine bedrohte Kultur. – Ab 14.