Szene aus „Malqueridas - Die Unliebsamen“ (© Jessica Muñoz)

Malqueridas - Die Unliebsamen

Doku über Frauen, die in chilenischen Gefängnissen lange Haftstrafen verbüßen - in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
09.10.2025 - 09:45:56
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Der aus heimlich aufgenommenen Handyvideos montierte Dokumentarfilm von Tana Gilbert handelt von den Schicksalen inhaftierter Frauen in einem chilenischen Frauengefängnis, deren Kinder fern von ihnen aufwachsen. Handys sind in dem Gefängnis verboten, doch gelingt es den Insassinnen immer wieder, sie einzuschmuggeln und ihren Alltag zu dokumentieren.

Eine Erzählerin führt durch den Film, der auf der Bildebene vollständig aus kurzen Clips und Fotos montiert ist. Sie berichtet von ihren Kindern. Ihr Sohn kam im Gefängnis zur Welt; bis zum Alter von zwei Jahren dürfen Kinder in Chile bei ihren inhaftierten Müttern bleiben. Danach müssen die Kinder die Strafanstalt verlassen. Wenn sich keine Familie um sie kümmert, sind sie auf Heime und Pflegefamilien angewiesen.

Mutterschaft und Trennungen, Schmerz und Hoffnung fügen sich zu einer intensiven Erfahrung. Die Taten, durch die die Frauen ins Gefängnis gelangt sind, spielen hingegen keine Rolle. Vielmehr geht es um Solidarität der Frauen untereinander, um Trost und Zuneigung, aber auch um die Last, als Frau und Mutter im Unterschied zu Männern härter und in gewisser Weise doppelt bestraft zu werden. – Ab 16.

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