Ella Rumpf in "Die Gleichung ihres Lebens" (© ZDF/TS PRODUCTIONS/Michaël CROTTO)

Die Gleichung ihres Lebens

Drama um eine hochbegabte Mathematikdoktorandin, die sich erst noch emanzipieren muss - bis 23.11. in der ZDF-Mediathek

Aktualisiert am
01.11.2025 - 19:14:47
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„Jede gerade Zahl, die größer als 2 ist, ist Summe zweier Primzahlen“. Das klingt ebenso knapp wie einleuchtend. Doch was leicht zu verstehen ist und damit für einen Film mit Mathematik-Bezug ideal, kann äußerst schwer zu beweisen oder zu widerlegen sein. So auch in diesem Fall: Was der deutsche Mathematiker Christian Goldbach 1742 notierte, ist rund drei Jahrhunderte später noch immer allenfalls in Ansätzen gelöst. Es ist also eine Bewährungsprobe nach Maß, an die sich in „Die Gleichung ihres Lebens“ die kluge und motivierte junge Mathematikerin Marguerite Hoffman (Ella Rumpf) herangetraut hat. Die Doktorandin an der Pariser École Normale Supérieure steht kurz vor ihrer Dissertation, von der sie, ihr Doktorvater Laurent Werner und auch die übrigen Studenten sich bedeutende Fortschritte in Sachen „Goldbachsche Vermutung“ versprechen.

Dann aber wird ihr bei der Präsentation ihrer Thesen ein fataler Fehler nachgewiesen. Gedemütigt gibt sie ihre Doktorandenstelle auf, sucht sich einen anspruchslosen Job, zieht mit einer Tänzerin in eine WG und macht neue Lebenserfahrungen. Doch die Mathematik lässt sie nicht los, zunächst durch ihre Begabung fürs Mahjongg-Spiel und bald auch wieder mit frischem Elan bei ihrer Dissertation.

Regisseurin Anna Novion inszeniert die Geschichte ihrer Hauptfigur als vielschichtig angelegtes Drama mit einem respektvollen Blick auf die Mathe-Leidenschaft der Protagonistin, deren Emanzipation sensibel erfasst und interpretiert wird. Zwar vermeidet der Film nicht alle Stereotype, zeichnet sich aber durch seine sorgfältige Gestaltung und feine Details aus. - Ab 14. 

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