Pierre Deladonchamps in "Die kanadische Reise" (© WDR/sebray/Sébastien Raymond)

Die kanadische Reise

Drama um einen erwachsenen Sohn, der den Spuren seines unbekannten Vaters folgt - bis 3.12. in der ARD-Mediathek

Aktualisiert am
07.11.2025 - 13:32:27
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Als der 30-jähriger Franzose Mathieu (Pierre Deladonchamps) vom Tod seines ihm unbekannten Vaters, einem kanadischen Arzt, erfährt, reist er nach Montreal. Zwar fällt der Kontakt mit den anderen Söhnen des Toten, denen er dort begegnet, enttäuschend aus, dafür findet er durch einen Freund des Arztes Überraschendes über seine Herkunft heraus.

Mathieus Reise auf den eigenen Lebensspuren mit ungewissem Ausgang gibt dem Film des französischen Regisseurs Philippe Lioret seine Struktur. Am Anfang steht die mit wohlgesetzten Strichen knapp skizzierte Figur von Mathieu, für den der Ortswechsel ein willkommener Einschnitt in sein unbefriedigendes Leben ist. Statt seine Schriftstellerträume auszuleben, hängt er in einem öden Büro fest; seine Frau hat sich von ihm getrennt, für den gemeinsamen Sohn bleibt nie genug Zeit. Warum also nicht über die Begegnung mit der Lebenswelt seines Vaters das Leben noch einmal quasi neu beginnen? 

Betont einfach und ruhig erzähltes Drama über die Ambivalenz familiärer Konstrukte. Die konzentrierte Handlung überzeugt mit stimmigen Details und hochsensiblen Schauspielern, die präzise die komplexen Gefühle der Figuren zum Ausdruck bringen. - Sehenswert ab 14.

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