Szene aus „Ab morgen bin ich mutig“ (© Bernd Sahling/Zeitgeist Filmproduktion)

Neuer Kinotipp: „Ab morgen bin ich mutig“

Bernd Sahlings Kinderfilm „Ab morgen bin ich mutig“ um einen schüchternen Jungen, der die erste Liebe erlebt, ist neuer Kinotipp der Katholischen Filmkritik.

Aktualisiert am
24.10.2025 - 13:41:07
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Im Kinderfilm „Ab morgen bin ich mutig“ geht es um einen schüchternen Zwölfjährigen, der sich zum ersten Mal richtig verliebt und damit ringt, dem Mädchen, das ihm das Herz höherschlagen lässt, seine Gefühle zu gestehen. Dass sie um einiges größer ist als er, macht es ihm nicht leichter. Dafür, wie lebensecht der Film die Lebens- und Gefühlswelt seiner jungen Figuren zeichnet, hat ihn die Jury der Katholischen Filmkritik nun zum Kinotipp gekürt.

 

Kinderfilme müssen bunt, laut und möglichst mit Fantasy, Effekten oder Action aufgepeppt sein, um das junge Publikum zu fesseln?? Dass es auch anders geht, beweist Regisseur Bernd Sahling mit seinem neuen Film „Ab morgen bin ich mutig“, der am 23. Oktober in den deutschen Kinos startet. Er stellt einen zwölfjährigen Jungen ins Zentrum, den schüchternen, bedachten Karl (Jonathan Köhn), der sich in eine Mitschülerin verliebt und nach Wegen sucht, ihr näherzukommen. Die Unsicherheiten des ersten Verliebtseins sind auch deswegen besonders groß bei ihm, weil seine Auserwählte, Lea (Cheyenne Aaliyah Roth), locker zwei Köpfe größer ist als er. Den Mut zu schöpfen, ihr seine Gefühle zu beichten, braucht etwas Zeit. Sahlings Film lässt die Zuschauer:innen miterleben, wie sich Karl mit Hilfe seines Bruders, seines Talents als Fotograf sowie dank eines Klassenprojekts, bei dem die Kids einen Dokumentarfilm über das Verliebtsein realisieren, dazu aufrafft, sich ein Herz zu fassen.

Wie Sahling und sein Filmteam das umsetzen, überzeugte die Jury der Katholischen Filmkritik so sehr, dass sie den Film nun zum Kinotipp gekürt hat. Wobei die Juror:innen vor allem lobten, dass der Film im Gegensatz zum Gros des Genres durch unaufgeregte Lebensechtheit für sich einnimmt: „Der Film begegnet seinen jungen Protagonist:innen mit ehrlicher Neugier und seltener Augenhöhe – kein Zuviel, kein falscher Ton. Statt didaktischer Überzeichnung oder dramatischer Verdichtung vertraut Sahling auf Blicke, Pausen und Unsicherheiten, die mehr über Kindheit erzählen als jedes Drehbuch-Dialogfeuerwerk. Die fast dokumentarische Kamera bleibt stets auf Höhe der Figuren, beobachtet, statt zu inszenieren. Sie fängt Momente ein, die flüchtig wirken und gerade darin echt sind.“

Jonathan Köhn als Karl
Jonathan Köhn als Karl (© Bernd Sahling/Zeitgeist Filmproduktion)

 

So entsteht ein Film, der „näher an der Lebenswirklichkeit von 12-Jährigen“ sei als „die meisten anderen massenmedial vermittelten (und entsprechenden Druck aufbauenden) Geschichten über die erste große Liebe.“ Dazu tragen neben Sahlings Drehbuch und Regie in den Augen der Jury nicht zuletzt auch die starken Schauspiel-Leistungen bei: „Besonders beeindruckend ist das Schauspiel der Kinder, das in seiner Natürlichkeit besticht. Niemand ‚spielt‘ hier – die jungen Darsteller:innen leben ihre Rollen mit entwaffnender Authentizität.“

Auch deswegen rundet sich „Ab morgen bin ich mutig“ zu einem „Statement gegen das Überlaute und Übererklärte“ und glänzt als Film, der „Kindern nicht erklärt, was sie fühlen sollen, sondern sie spüren lässt, dass ihre Gefühle zählen.“

 

„Ab morgen bin ich mutig“ läuft ab 23. Oktober in den deutschen Kinos.

 

Hinweis

Der „Kinotipp der Katholischen Filmkritik“ hebt Filme hervor, die in besonderer Weise religiöse Themen aufgreifen, von menschlichen Nöten, Sorgen und Hoffnungen erzählen und Antworten auf existenzielle Fragen formulieren.

 

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