Trotz des von Altbackenheit, filmtheoretischer Rückständigkeit wie fehlgeleiteter Francophilie durchsetzen Gemurres einiger Edelfedern wurde die unerwartet mutige Entscheidung der „Berlinale“-Jury, das Anime-Meisterwerk „Sen to Chihiro no kamikakushi“/“Spirited Away“ (2001) mit dem „Goldenen Bären“ auszuzeichnen, auf breiter Ebene mit Begeisterung aufgenommen. Nicht nur, weil es einfach der beste Film des Wettbewerbs war, sondern auch, weil somit ein Meister des Weltkinos eine längst fällige Würdigung erfuhr: Hayao Miyazaki. Bis zu seinem gewaltigen Epos „Prinzessin Mononoke“ („Mononoke-hime“, 1997), das seinerzeit in Berlin schmählichst missachtet wurde, war Hayao Miyazaki bestenfalls Japan-Cinephilen, Anime-Fans und generell an Japan Interessierten ein Begriff. Auch wenn viele unbewusst schon früher mit seiner Arbeit in Berührung gekommen waren: Miyazaki gehörte – in erster Linie als Hintergrundgestalter – zum Stab der seinerzeit auch im deutschen Fernsehen ausgestrahlten Serien „Heidi“ („Alp no shojo Heidi“, 1974; Regie: Isao Takahata) und „Marco“ („Haha o tazunete sanzen ri“, 1976; Regie: Isao Takahata). Doch wer achtete damals schon auf japanische Animationsfilme, zudem mancher Sender nahezu alles tat, um die Herkunft dieser Filme zu verschleiern?
Von seinen Kinofilmen, die ihn in Japan zur Ikone der Alltagskultur machten, kam bis auf „Prinzessin Mononoke“ hierzulande keiner in die Kinos. In Japan hingegen wird Miyazaki unter Fans eigentlich schon seit seinem Kinodebüt
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